1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland: Wanderausstellung zur “Woche der Brüderlichkeit” in Ansbach
Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat das Referat für christlich-jüdischen Dialog der Nordkirche eine umfangreiche Wanderausstellung konzipiert. Auf 20 Tafeln mit kurzen Texten und vielen eindrücklichen Bildern wird die Geschichte der Juden in Deutschland dokumentiert.
Den Anfang machen drei Tafeln zur biblischen Geschichte Israels und zur Entstehung des Rabbinischen Judentums. Für das spätere Deutschland belegt erstmals ein Erlass des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321, dass Juden die Kultur seit der Spätantike mitgeprägt haben. Eine Blütezeit erlebte das Judentum im Frühmittelalter. In Worms studierte der bekannteste jüdische Bibelexeget, Rabbi Schlomo ben Jizchak, genannt Raschi. Verheerende Pogrome verübten Kreuzzügler gegen die jüdischen Gemeinden im Rheinland. Während der Großen Pest im 14. Jh. führten antijüdische Verschwörungstheorien zu Gewalt und Vertreibungen. Unendlich lang war der Weg von der Diskriminierung über die Duldung bis zur bürgerlichen Gleichberechtigung der Juden. Fast ein Wunder, dass nach dem Völkermord des 20. Jahrhunderts neues jüdisches Leben in Deutschland entstanden ist. Die letzten Tafeln der Ausstellung führen bis in die aktuelle Gegenwart.
Erstmalig in Bayern wird diese Ausstellung vom 3. bis 24. März 2022 zur „Woche der Brüderlichkeit“ in Ansbach, St. Gumbertus in der Georgskapelle (zu besichtigen während der Öffnungszeiten der Kirche 8.00-ca. 17.30 Uhr) gezeigt.
Finanziell unterstützt wurde die Anschaffung von der Regionalbischöfin des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, vom Verein für Begegnung von Christen und Juden BCJ und vom Evangelischen Bildungswerk im Dekanat Ansbach. Die Ausstellung kann bei Pfr. Hermann Spingler ausgeliehen werden. Kontakt: Tel. 0981-96262, hermann.spingler@elkb.de.
Der Ausstellungskatalog ist in der Ausstellung und beim Evangelischen Bildungswerk für 5 € zu erwerben.
Die Woche der Brüderlichkeit beginnt in Ansbach am Montag 7. März 2022, 19.30 Uhr in St. Ludwig mit einer Eröffnungsveranstaltung der Stadt Ansbach und des Initiativkreises zur Woche. Dabei soll auch des schrecklichen Krieges in der Ukraine gedacht werden. Gastredner ist Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle.