Mittagsgebet für Samstag, 02. Mai 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

In dir bleiben,
Christus.
Die Kraft von dir empfangen.
Aus deiner Wurzel leben.
Aufnehmen und weiterreichen,
was du uns gibst.
Frucht bringen.
Christus, ohne dich können wir nichts tun.

Du gibst die Kraft.
Aus dir strömt sie.
Gib sie denen,
die müde sind,
die erschöpft sind von Corona,
die sich aufreiben in der Sorge für andere,
deren Mut aufgebraucht ist,
die sich fürchten vor dem, was kommt.
Du bist die Wurzel, die trägt.
Erbarme dich.

Du bist der Friede.
Du berührst die Herzen.
Verwandle die Hartherzigen,
die Kriegsherren und
die Lügner.
Ihr Gift sei wirkungslos,
weil du ihre Opfer heilst.
Du bist das Glück für die Schwachen.
Erbarme dich.

Du bist die Liebe.
Du machst alles neu.
Du bleibst.
Bleib bei den Trauernden, Christus
und bei den Liebenden,
denn ohne dich verlieren sie sich.
Du Liebe,
sprich zu uns,
zu deiner Gemeinde
und zu deiner weltweiten Kirche.
Bleib bei uns.
Christus, ohne dich können wir nichts tun.
Du bist der Weinstock.
Erbarme dich
heute und alle Tage, die kommen.
Amen.

Pfarrer Dieter Kuhn

Mittagsgebet für Freitag, 01. Mai 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Der heutige Tag der Arbeit wird ganz unterschiedlich erlebt: Während manche Menschen unter dem Zuviel an ungewohnter Arbeit und der Doppelbelastung von Kinderbetreuung und Beruf  stöhnen, sind andre unfreiwillig ausgebremst. Manche  merken in dieser Entbehrung grade besonders, dass ihre normale Arbeit ihnen nicht nur Mühe macht, sondern auch eine Menge an Befriedigung, Anerkennung und soziale Kontakte mit sich bringt.

Im biblischen Denken hatte Arbeit schon immer einen durch und durch positiven Wert. Gott selbst wird als Arbeitender vorgestellt in der Schöpfung. Durch sein Wort erschafft er die ganze Welt, mit seinen Händen formt er Adam aus Erde und Eva aus der Seite des Mannes. 

In der Bibel wird wohl die Mühe und oftmalige Vergeblichkeit der Arbeit beklagt, aber ursprünglich, im Kern ist das Schaffen etwas, was zu unserer Gottebenbildlichkeit gehört. Genauso, wie die Ruhe, Gottes krönendes Geschenk an die Schöpfung.

Ich lese aus dem 2.Mosebuch aus dem 20 Kapitel: 

Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst.

Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.

Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.

Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.

Ich bete mit Worten eines Kirchenliedes:

O Gott, du frommer Gott 

1) O Gott, du frommer Gott, du Brunnquell guter Gaben, 
ohn den nichts ist, was ist, von dem wir alles haben: 
Gesunden Leib gib mir und dass in solchem Leib 
ein unverletzte Seel und rein Gewissen bleib.

2) Gib, dass ich tu mit Fleiß, was mir zu tun gebühret, 
wozu mich dein Befehl in meinem Stande führet. 
Gib, dass ichs tue bald, zu der Zeit, da ich soll, 
und wenn ichs tu, so gib, dass es gerate wohl.

3) Hilf, dass ich rede stets, womit ich kann bestehen; 
lass kein unnützlich Wort aus meinem Munde gehen; 
und wenn in meinem Amt ich reden soll und muss, 
so gib den Worten Kraft und Nachdruck ohn Verdruss.

4) Findt sich Gefährlichkeit, so lass mich nicht verzagen, 
gib einen Heldenmut, das Kreuz hilf selber tragen. 
Gib, dass ich meinen Feind mit Sanftmut überwind 
und, wenn ich Rat bedarf, auch guten Rat erfind.

EG 495, 1-4

Pfarrerin Elisabeth Küfeldt

Mittagsgebet für Donnerstag, 30. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Ich lese Worte aus der Bergpredigt:

Guter Gott,

Selig sind, die da geistlich arm sind;
Denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen;
Denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit; Denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen;
Denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind;
Denn sie werden Gott schauen.
Selig sind, die Frieden stiften;
Denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; Denn ihrer ist das Himmelreich.

du siehst die Welt im Großen und auch uns im Kleinen vor dir. Du weißt, was uns freut und auch was uns belastet.
Wir bitten dich
Um Trost für die Traurigen,

Um Hoffnung für die Hoffnungslosen, Um Linderung für die Leidenden,
Um Frieden für die Verfeindeten,
Um Beistand für die Einsamen,

Um Ruhe für die Gestressten,
Um deinen himmlischen Frieden für die Sterbenden,
Um Hilfe für die Hilflosen,
Um ein offenes Ohr für die Ungehörten,
Um einen warmen Blick oder ein herzliches Wort für die Vernachlässigten, um dein Mitsein bei deiner Welt und bei uns.

In der Stille bringen wir vor dich, was uns persönlich bewegt.

Stille

Wir beten gemeinsam mit den Worten, die dein Sohn uns gelehrt hat: Vater unser…

Und es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, Amen.

Janina Wölfel

Mittagsgebet für Mittwoch, 29. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Ich bete mit Worten aus Ps 119:

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
Und ein Licht auf meinem Wege.
Du bist mein Schutz und mein Schild;
Ich hoffe auf dein Wort.
Erhalte mich durch dein Wort, dass ich lebe,
und lass mich nicht zuschanden werden in meiner Hoffnung. Stärke mich, dass ich gerettet werde,
so will ich stets Freude haben an deinen Geboten.

Guter Gott,
wir danken dir für alles Gute und Schöne, was wir momentan erfahren dürfen:
Für den Frühling und das Vogelzwitschern,
für einen unerwarteten Anruf oder ein plötzliches Lächeln.
Wir danken dir für das, was wir in der letzten Zeit als beglückend oder bereichernd erlebt haben.

Wir bitten dich:
Schenke all denjenigen Hoffnung und Lebenskraft, die tagtäglich für das Leben eintreten, den Ärzten, Pflegern und Krankenschwestern, den Pflegekräften in Altenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.

Schenke all denjenigen Hoffnung und Lebenskraft, die die Hoffnung schon aufgegeben haben, weil sie selbst krank sind, im Sterben liegen oder um Menschen Angst haben oder trauern.

Schenke all denjenigen Hoffnung und Lebenskraft, die schwerwiegende Entscheidungen treffen müssen, die für viele Menschen gelten, den Politikern, aber auch den Kindergarten- und Schulleitungen, den Chefs von Unternehmen und den Vorständen von Sozialverbänden.

Schenke all denjenigen Hoffnung und Lebenskraft, die wegen der Fülle an Arbeit und aufgrund von enormen Stress überhaupt nicht mehr wissen, wo sie die Kraft hernehmen sollen, die erschöpft, müde und abgeschlagen sind.

Schenke all denjenigen Hoffnung und Lebenskraft, denen die Einsamkeit sehr zusetzt, die seelisch unter der gegenwärtigen Situation leiden, die Panik bekommen und die aufgrund der Pandemie in Vergessenheit geraten.

Schenke du uns Hoffnung und Lebenskraft, Gott, das bitten wir dich im Namen deines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.

In der Stille sagen wir dir, was uns sonst noch bewegt.

Stille

Wir beten gemeinsam mit den Worten, die dein Sohn uns gelehrt hat: Vater unser…

Und es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, Amen.

Janina Wölfel

Mittagsgebet für Dienstag, 28. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Gebet der Hoffnung während der Zeit der Pandemie COVID-19

Herr, unser Gott,

Wir möchten in diesen schwierigen Momenten, in denen die Welt mit der COVID-19-Pandemie und ihren Folgen konfrontiert ist, auf Dich vertrauen. Wir bitten Dich, schenke uns Ruhe angesichts dieser schwierigen Prüfungen, die wir durchmachen. Hilf uns, unser Herr, den Glauben und die Hoffnung in Dir zu bewahren.

Wir beten für die Heilung all derer, die von dieser Pandemie betroffen sind. Herr, in dieser Fastenzeit gedenken wir Deiner Leiden, die Du durchlebt hast. Deshalb bitten wir Dich, die Herzen aller leidenden Menschen und ihrer Familien zu besänftigen.

Wir legen alle Mitarbeitenden, die die Kranken in den Krankenhäusern und anderswo versorgen und ihnen helfen, in deine Hände. Allmächtiger Gott, wir beten für all jene, die sich für die Suche nach nachhaltigen Lösungen einsetzen, um diese Pandemie zu stoppen. Mögest du ihnen die Weisheit, die Intelligenz und die Mittel geben, um dies zu tun.

Wir beten für alle Akteurinnen und Akteure im Bildungswesen in unseren verschiedenen Ländern; gebe jedem Einzelnen Kraft und Hoffnung. Durch Dein Heiliges Wort versicherst Du uns, dass das Leben stärker ist als der Tod, dass das Gute das Böse überwindet und dass das Glück das Unglück ersetzt. Deshalb haben wir Grund zur Hoffnung und kämpfen weiterhin für unser Wohlergehen hier auf der Erde und für den Himmel.

Wir teilen diese Gewissheit des Lebens mit dem Apostel Paulus, der uns sagt, dass „weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Römer 8, 38-39)

Wir beten im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Vaterunser

Segen

Pfarrer Dieter Kuhn

Mittagsgebet für Montag, 27. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

In diesen Tagen fallen die verschiedensten Gedenktage aus:  traurige und frohe, solche, die von öffentlichem Interesse und solche, die ganz privat sind.

Gestern z.B. war der Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986.

Heute ist der Nationalfeiertag Südafrikas, der nach Überwindung der Apartheit als Tag der Freiheit begangen wird.

Wir Menschen gedenken anderer Menschen, denken an die, die uns wichtig sind. Wir gedenken Ereignisse, die Bedeutung für unser Leben, für unsere Welt haben.

In der Bibel lesen wir vom Gedenken Gottes. Gott gedenkt unser, er gedenkt seiner Barmherzigkeit.

Psalm 8

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel! 
Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge / hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen,

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: 
was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? 

Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. 

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!           

Psalm 25,6

Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.

Lukas 23

Der Schächer am Kreuz bittet:
„Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!“
Die Antwort Jesu:
„Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“

Wir beten mit Worten des Psalms 25

Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.

Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen. Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten! Sieh an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden! Sieh, wie meiner Feinde so viel sind und zu Unrecht mich hassen. Bewahre meine Seele und errette mich; lass mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich!

Herr,
du bist treu und denkst an uns.

Wir bitten dich: 
Lass all unser Gedenken bei dir gut aufgehoben sein.
Erbarme dich unser, erbarme dich der Menschen, derer wir gedenken.

Wir denken vor dir an die Menschen, die krank sind, 
an die, die leiden, 
an die, die um einen lieben Angehörigen trauern.  
Steh ihnen bei und schenk ihnen Mut und Hoffnung.

Wir denken an die Ärzte und die Pflegenden:
Schenke ihnen Kraft und Gelassenheit und segne ihren Dienst.

Vor dir denken wir 

an die, die Unrecht und Gewalt in der Vergangenheit und in der Gegenwart erleiden:

an die Opfer von Rassismus und Völkerhass,

an alle, die um ihres Glaubens und um ihrer Überzeugung willen verfolgt wurden und werden.

Hilf, dass wir aus der Geschichte lernen und einander in Achtung und Frieden begegnen.

Vor dir denken wir an die, die Opfer von Umweltkatastrophen und Umweltzerstörung wurden und werden, und 
an die, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. 
Hilf, dass wir lernen, dass wir nur diese eine Erde haben und dass sie die Grundlage für unser Leben ist.

Vor dir denken wir an alle,
die öffentliche Verantwortung tragen, dass sie geduldig und beharrlich für das Recht und das Wohl anderer eintreten.

Wir denken vor dir an unsere Familien, Freunde, Kinder, Eltern und Nachbarn und bitten:
Lass uns auch über die Entfernung hin miteinander verbunden sein.

Gott, deine Treue ist groß.
Wenn wir dich aus dem Sinn verlieren,
dann erinnere dich an uns und uns an dich.

Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.

                                                           Amen

Pfarrerin Andrea Möller

Mittagsgebet für Sonntag, 26. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Gebet am Sonntag vom Guten Hirten (Misericordias Domini)

1. Weil ich Jesu Schäflein bin,
freu’ ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten,
der mich wohl weiß zu bewirten,
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt. 

2. Unter seinem sanften Stab
geh’ ich aus und ein und hab’
unaussprechlich süße Weide,
dass ich keinen Mangel leide;
Und sooft ich durstig bin,
führt er mich zum Brunnquell hin. 

3. Sollt’ ich denn nicht fröhlich sein,
ich beglücktes Schäfelein?
Denn nach diesen schönen Tagen
werd’ ich endlich heimgetragen
in des Hirten Arm und Schoß:
Amen, ja mein Glück ist groß!
                                               (EG 593)

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, 
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und 
führet mich zum frischen Wasser. 
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße 
um seines Namens willen. 
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, 
fürchte ich kein Unglück; 
denn du bist bei mir, 
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch 
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl 
und schenkest mir voll ein. 
Gutes und Barmherzigkeit 
werden mir folgen mein Leben lang, 
und ich werde bleiben 
im Hause des Herrn immerdar. 

            Amen

Aus Johannes 10

Christus spricht:
Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.  … Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen. 

Gebet

Lass uns zum Herrn, unserem guten Hirten, beten:

Für unsere Familie und unsere Freunde,
für alle, die uns anvertraut sind und um die wir uns sorgen,
lasst uns rufen: Herr, erbarme dich.

Für alle, die krank sind und mit dem Tod ringen,
lasst uns rufen: Herr, erbarme dich.

für unsere Verstorbenen, die Gott in die Ewigkeit abberufen hat, 
dass sie Frieden bei ihm haben. 
Für ihre Angehörigen, 
dass sie Hoffnung finden bei Gott und treu zueinander stehen,
lasst uns rufen: Herr, erbarme dich.

Für alle, die zur Zeit unter erschwerten Bedingungen Dienst für andere Menschen tun,
in den Krankenhäusern, in den Heimen, in den Gesundheitsämtern, in den Supermärkten, bei der Polizei, in den Kirchen und an vielen, vielen verschiedenen Orten,
lasst uns rufen: Herr, erbarme dich.

Für alle, die Verantwortung haben in der Gesellschaft,
deren Entscheidungen sich auswirken im Leben der Menschen,
lasst uns rufen: Herr, erbarme dich.

Für uns alle, 
dass wir aufeinander achten, einander bestehen
und durch dunkle Täler geleiten können,
lasst uns rufen: Herr, erbarme dich.
Herr Jesus Christus,
wir bitten dich, unseren guten Hirten:
Leite und begleite uns auf unseren Wegen,
damit wir andere leiten und begleiten können in deinem Geist.

Amen

Pfarrerin Andrea Möller

Mittagsgebet für Freitag, 24. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Ich lese aus dem 1.Brief des Petrus , aus dem ersten Kapitel unter der Überschrift „Lebendige Hoffnung“

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, 

der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 

zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, 

die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 

Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 

auf dass euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. 

Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.

Wir beten:

Heiliger Gott, lieber Vater im Himmel,

Anfechtungen gefallen keinem von uns, und trotzdem lässt du sie zu.

Wir bitten dich: Stärke und erneuere unsere Hoffnung durch den Blick auf die Auferstehung deines Sohnes. Du hast uns den Horizont weit aufgemacht, über den Tod hinaus schauen wir in die Herrlichkeit bei dir. Lass uns das nicht aus den Augen verlieren.

Stärke und erneuere unseren Glauben, durch deine spürbare Nähe, wenn so viel Distanz zwischen Menschen sein muss. Stärke unseren Glauben, wenn wir deine Hilfe nicht sehen, und lass unseren Glauben bewährt werden in diesen seltsamen Zeiten.

Stärke und erneuere unsere Liebe zu dir. Das können wir nicht selbst tun, darum bitten wir dich um deine Liebe. Du hast uns zuerst geliebt, du hast deine Liebe zu uns bewiesen in deinem Sohn – fülle uns mit deiner Liebe.

Stärke und erneuere unser Zeugnis, dass wir Menschen beistehen können, die Hilfe brauchen in Worten und Taten. Fülle unsere Zeit mit dem, was dir gefällt.

Erbarme dich über die Hoffnungslosen, die Kraftlosen, die Kranken und Sterbenden. Komm du ihnen zur Hilfe, du starker, gnädiger, liebevoller Gott.

Amen

Gemeinsam beten wir, wie Christus uns gelehrt hat: Vater unser…

Pfarrerin Elisabeth Küfeldt

Mittagsgebet für Donnerstag, 23. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat! (Hebräer 10,35)

Was heute der Lehrtext in unseren Losungen ist, war im vergangenen Jahr das Leitmotiv beim Schlussgottesdienst beim Kirchentag in Dortmund. Es wirkt schon ein bisschen wie aus einer anderen Zeit: 
Über 40 000 Leute im Dortmunder Westfalenstadion. Sie sangen von Vertrauen – zu Gott und zu sich selbst. Und Sandra Bils predigte:

Wir leben in Umbruchzeiten. Wie die Gemeinde des Hebräerbriefes. Das Alte trägt nicht mehr und das Neue suchen wir – und das birgt so viel Chancen.

Mal angenommen. Nur mal rein hypothetisch: Wir machen ernst damit! Mit dem Vertrauen. Wir glauben Jesus, dass weder die Siegerurkunde der Bundesjugendspiele, noch der Body-Mass-Index, noch unser Gehalt oder das, was wir pflichtbewusst auf die Reihe kriegen, über uns entscheiden. Wenn wir ihm das glauben, dann sind wir frei. Nur mal angenommen. Wir würden das echt durchziehen. Dieses Vertrauen, diese Unerschrockenheit aus dem Glauben. 

Vielleicht zeigt sich das in neuen Formen von Kirche: Kirche als rollende Frittenbude. Glaube, Liebe, Currywurst. Wenn wir vertrauen, kommen uns vielleicht ganz andere Ideen und Visionen als bisher.“

Als Sandra Bils predigte, hatte sie ganz andere Vorstellungen davon, welche Chancen diese Zeit für die Kirche und den Glauben haben könnte. Können wir auch jetzt davon sprechen? 

Corona hat auch Kirche verändert. Die neuen Formen sind jetzt nicht „Frittenbude“, sie heißen Andachten im Internet, Videokonferenzen, die Handzettel „Gedanken zur Woche“, Nachbarschafts-hilfe. Die Diakonie in Nürnberg bietet kurze einstündige Videofortbildungen an. Von Balkonen spielt Musik für Nachbarn und Passanten. Ich weiß nicht, wo das alles hinführt. Aber Ideen sprießen. Der Geist wirkt. Wir werfen unser Vertrauen einfach nicht weg!

Gebet:

Die Wege, Gott, die wir im Leben gehen und gehen müssen,
sind nicht immer leicht und eben.
Manchmal führen sie ins Leere, manchmal in Sackgassen,
manchmal durch dunkle Täler, manchmal durch trockene Wüsten.

Was wir gerade erleben, sind solche Zeiten.

Wir wären gerne durch diese Zeit, durch dunkle Täler und heiße Wüsten hindurch.

Und doch erleben wir auch immer wieder das Gute und Positive.

Wir erleben Engagement, Aufmerksamkeit, Hilfsangebote, Solidarität, Stärkungen, Zuspruch.

Wir sehen und erleben neue Ideen, neue Suche nach Dir, neue Wege auch in der Kirche.

Wir bitten Dich, dass all das weiter gestärkt wird.

Wir bitten Dich, dass Solidarität nicht in der Familie, nicht in der Nachbarschaft, nicht in der Stadt und nicht an den Landesgrenzen Halt macht, sondern die andere, neue Globalisierung wird: Globale Solidarität, weil die Krise global ist und wir spüren, dass wir sie auch nur zusammen bestehen.
Wir bitten Dich, dass wir neu teilen lernen: Geld, Zeit, Hilfe, Hoffnung und Vertrauen.

Sie Du unser aller guter Geist, der uns trägt und hält und bewegt.

So beten wir: Vaterunser … Segen

Thomas Meister 

Mittagsgebet für Mittwoch, 22. April 2020

Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.

Meine Hoffnung und meine Freude,

meine Stärke, mein Licht:

Christus meine Zuversicht,

auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht,

auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

Lesung aus Jesaja 40 (= Predigttext vom vergangenen Sonntag, Quasimodogeniti – wie die neugeborenen Kinder)

26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat all dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. 
27 Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: »Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber«? 
28 Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. 
29 Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. 30 Jünglinge werden müde und matt, und Männer straucheln und fallen; 
31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Gebet

Herr, unser Gott,  Schöpfer der Welt, 
du hast an Ostern den Tod besiegt und das Leben neu geschaffen. Überwinde unsere Zweifel und stärke das Vertrauen zu dir.

Du willst, dass wir nicht am Boden gedrückt und niedergeschlagen sind. 
Hilf uns, dass wir immer auf dich harren und Zeichen deiner Nähe und Güte suchen und sehen, wo du uns Gutes getan und uns beschenkt hast.

Für all das Gute danken wir dir,
für liebe Worte und Aufmerksamkeiten, für unsere Gemeinschaft,
für Essen und Trinken;
für alles, was uns froh und heiter stimmt,
für deine wunderbare Schöpfung und 
für die Auferweckung Jesu von den Toten.

Christus, du bist unsere Hoffnung.

Wir bitten um Geduld:
Geduld bis zur nächsten Umarmung;
Geduld für die Menschen, mit denen wir zusammen leben;
Geduld in Krankheit und im Sterben.

Christus, du bist unsere Stärke.

Wir bitten um Kraft:
Kraft für alle Wanderungen durch finstere Täler;
Kraft für alle Beziehungen, die schwierig sind;
Kraft für alles, was wir tragen müssen;

Christus, du bist unser Licht.

Wir bitten um Klarheit:
Klarheit für alle, die Verantwortung tragen;
Klarheit für das, was wesentlich ist in unserem Leben;
Klarheit, damit wir den Weg zu Dir immer wieder suchen und finden.  

                                               Amen              

Pfarrerin Andrea Möller (nach einem Gebet von Pfarrerin Julia Arnold, Gottesdienstinstitut Nürnberg)

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