Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.
In diesen Tagen fallen die verschiedensten Gedenktage aus: traurige und frohe, solche, die von öffentlichem Interesse und solche, die ganz privat sind.
Gestern z.B. war der Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986.
Heute ist der Nationalfeiertag Südafrikas, der nach Überwindung der Apartheit als Tag der Freiheit begangen wird.
Wir Menschen gedenken anderer Menschen, denken an die, die uns wichtig sind. Wir gedenken Ereignisse, die Bedeutung für unser Leben, für unsere Welt haben.
In der Bibel lesen wir vom Gedenken Gottes. Gott gedenkt unser, er gedenkt seiner Barmherzigkeit.
Psalm 8
HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel!
Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge / hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen,
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:
was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.
Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!
Psalm 25,6
Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.
Lukas 23
Der Schächer am Kreuz bittet:
„Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!“
Die Antwort Jesu:
„Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
Wir beten mit Worten des Psalms 25
Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.
Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen. Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten! Sieh an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden! Sieh, wie meiner Feinde so viel sind und zu Unrecht mich hassen. Bewahre meine Seele und errette mich; lass mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich!
Herr,
du bist treu und denkst an uns.
Wir bitten dich:
Lass all unser Gedenken bei dir gut aufgehoben sein.
Erbarme dich unser, erbarme dich der Menschen, derer wir gedenken.
Wir denken vor dir an die Menschen, die krank sind,
an die, die leiden,
an die, die um einen lieben Angehörigen trauern.
Steh ihnen bei und schenk ihnen Mut und Hoffnung.
Wir denken an die Ärzte und die Pflegenden:
Schenke ihnen Kraft und Gelassenheit und segne ihren Dienst.
Vor dir denken wir
an die, die Unrecht und Gewalt in der Vergangenheit und in der Gegenwart erleiden:
an die Opfer von Rassismus und Völkerhass,
an alle, die um ihres Glaubens und um ihrer Überzeugung willen verfolgt wurden und werden.
Hilf, dass wir aus der Geschichte lernen und einander in Achtung und Frieden begegnen.
Vor dir denken wir an die, die Opfer von Umweltkatastrophen und Umweltzerstörung wurden und werden, und
an die, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.
Hilf, dass wir lernen, dass wir nur diese eine Erde haben und dass sie die Grundlage für unser Leben ist.
Vor dir denken wir an alle,
die öffentliche Verantwortung tragen, dass sie geduldig und beharrlich für das Recht und das Wohl anderer eintreten.
Wir denken vor dir an unsere Familien, Freunde, Kinder, Eltern und Nachbarn und bitten:
Lass uns auch über die Entfernung hin miteinander verbunden sein.
Gott, deine Treue ist groß.
Wenn wir dich aus dem Sinn verlieren,
dann erinnere dich an uns und uns an dich.
Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.
Amen
Pfarrerin Andrea Möller