Grüß Gott für Dezember-Januar

IMG_8670-weihnachtssterneAdvent bei Josef in Nazareth – Vergessen Sie alles, was Sie vom Advent erwarten oder meinen, erwarten zu müssen:

  • Freude auf das göttliche Kind? Sehr durchwachsen! Vom Zweifel durchzogen, ob das Kind soo göttlich ist…
  • Ruhige Stunden im Kreis der Familie? Wie denn, in einem Handwerkerhaushalt! Schon gleich, wenn dieser unselige Marsch nach Bethlehem ansteht, wo vorher noch die Arbeit fertig werden muss.
  • Festliche Deko in Haus und Garten? Firlefanz, den Josef nicht mal in Friedenszeiten angebracht hätte. Aber es war nicht Frieden, es war Besatzungszeit. Steuerlast: Dreißig Prozent für den verhassten Kaiser Roms. Dazu das, was der jüdische König und der Tempel haben wollte.

Nicht eines der Klischees unserer Adventsvorstellungen passt auf das junge Paar, und doch ist Advent bei ihnen. Weil Gott zu ihnen kommt. Noch während Maria sich mühsam in ihre neue Rolle als Ehefrau und Mutter hineinfindet, während die beiden sich noch ärgern über Steuern und Volkszählungen, noch während sie sich ducken unter dem Geläster der Nachbarn („Ja, ja, die fromme Maria, schwanger werden vor der Hochzeit, soso!“) – ist Gott schon unterwegs zu ihnen.

Das ist genug, damit Advent wird. Und das ist auch für uns genug.

Advent ist nicht, weil wir religiöse Gefühle oder sentimentale Stimmungen haben. Advent hat gar nichts mit leise rieselndem Schnee und Plätzchen am offenen Kamin zu tun. Advent hängt nicht von meiner Verfassung ab, sondern von Gottes leidenschaftlicher Liebe zu uns.

Er kam damals als Baby Jesus in den harten Alltag von Josef und Maria. Und er kommt auch zu uns, zu Ihnen und mir, in unseren Alltag. Nicht mehr als Baby (Gott sei Dank!), sondern als der starke Heiland, unsichtbar, aber erlebbar.
Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen
Ihre Elisabeth Küfeldt