Mittagsgebet für Donnerstag, 28. Mai 2020
Das Gebet zum heutigen Tag wird/wurde um 12 Uhr auch in St. Gumbertus gebetet.
Martin Luther wird folgender Ausspruch zugeschrieben:
„Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupt fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern.“
Um zu verhindern, ein ganzes Sorgenvogelnest auf unseren Köpfen zu tragen, lade ich Sie ein, heute wieder mit mir zu beten und Gott unser Herz auszuschütten, mit allem, was darinnen ist: Kummer, Trauer, Angst und Sorge, aber auch Freude, Lob und Dank.
Dieses Mal werde ich nach den einzelnen Bitten oder Dankessätzen jeweils eine kurze Stille lassen, in der Sie konkret Ihre eigenen Gedanken und Anliegen an Gott herantragen können.
Guter Gott,
wir denken an Menschen, die gerade krank sind oder denen es nicht gut geht. Wir bitten dich: Begleite sie und schenke Ihnen Heilung an Leib und Seele. Wir legen sie dir hin.
(Stille)
Wir denken an unsere Familien, Freunde, Verwandten, Bekannten und an unsere Nachbarschaft. Wir bitten dich: Bringe sie gesund durch diese Zeit hindurch und hilf, dass trotz der besonderen Umstände ein gutes Miteinander möglich wird. Wir vertrauen sie dir an.
(Stille)
Wir denken an die Kinder in den Krippen, in den Kindergärten und Schulen: Wir bitten dich: Schenke ihnen Freude und Spaß und hilf ihnen, dass sie sich totz social distancing voll entwickeln können und soziales Miteinander erlernen können. Wir legen sie dir hin.
(Stille)
Wir denken an Menschen, die gerade aufgrund ihrer Arbeit enormem Stress und Belastungen ausgesetzt sind. Wir bitten dich: Gib du ihnen die nötige Ruhe und Zeit, durchzuschnaufen und sich selbst etwas Gutes zu tun. Wir vertrauen sie dir an.
(Stille)
Wir denken an die Menschen in Krisengebieten, auf der Flucht oder in Flüchtlingsunterkünften und Asylbewerberheimen. Wir bitten dich: Hilf du ihnen, eine Heimat zu finden, in der sie sich sicher, angenommen und wertgeschätzt wissen. Wir legen sie dir hin.
(Stille)
Wir denken an Menschen, deren berufliche Existenz auf dem Spiel steht oder gerade weggebrochen ist. Wir bitten dich: Verleihe ihnen Mut, Zuversicht und einen Plan B für die Zukunft und lass sie materielle Hilfe finden, wenn sie gerade dringend vonnöten ist. Wir vertrauen sie dir an.
(Stille)
Wir denken an Menschen, die mit den Beschränkungen nicht umgehen können, die sich wegen vielfältiger Gründe in Demonstrationen gegen die Vorsichtsmaßnahmen zur Wehr setzen. Wir bitten dich: Gib ihnen die nötige Umsicht, trotzdem nicht zu leichtsinnig und unvorsichtig zu werden, und lass ihre Bedenken und Meinung aber auch Gehör finden, damit der Protest sich nicht in Radikalisierung verwandelt. Wir legen sie dir hin.
(Stille)
Wir bitten viel, guter Gott. Doch wir haben auch Grund zu danken. Wir vertrauen dir nun unsere Momente und Dinge an, für die wir dankbar sind.
(Stille)
Und gemeinsam beten wir:
Vater unser…
Und es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist, Amen.
Janina Wölfel